Auf der gesamten Welt wurden Mitarbeiter wegen der Covid-19-Pandemie aus ihren Büros verbannt. Manche nur für kurze Zeit und manche für sehr lange Zeit, wie z.B. die Mitarbeiter von Slack, Google und Facebook. Viele werden gar nicht mehr zurückkehren und jedes, wirklich jedes Unternehmen braucht einen Remote-Work-Notfallplan für den Fall einer Infektion oder eines Shutdowns.
Mit diesem Trend kommt eine wichtige Sache zu kurz: Teambuilding. Wir kennen alle diese mehrtägigen Aktivitäten mit in die Arme der Kollegen fallen lassen, Rafting, Kletterparks, Wandern und ein Holzfloß bauen. Nahezu alle sind gestrichen, weil man zu engen Kontakt hätte oder gar nicht reisen darf. Und einige waren sowieso sehr peinlich! Und auch der Smalltalk am Kaffeeautomaten und in der Frühstücks- und Mittagspause fehlt plötzlich.
Sich mit seinen Kollegen verbunden fühlen und einen Teamgeist spüren, ist die Grundlage für gute, effiziente Arbeit. Dies ist perfekt und lustig in dieser Apple-Werbung gezeigt (englisch): The whole working-from-home thing.
Um es in einen etwas wissenschaftlicherem Licht zu zeigen: Atlassian hat 1000 Mitarbeiter befragt und herausgefunden, dass ‚94% der Teilnehmenden gegenseitigen Respekt als wichtig für den Teamerfolg ansehen. 19% nennen es sogar den wichtigsten Faktor für das emotionale Wohlbefinden eines Teams.‘ (Quelle, englisch).
Es gibt eine steigende Anzahl von remote-only Unternehmen. Gitlab gilt mit 1300 Mitarbeitern, die ohne Bürogebäude über die Welt versteut sind, als das größte. Sie haben jedes Jahr eine Tagung mit allen Mitarbeitern an einem Ort durchgeführt – was dieses Jahr zum ersten Mal ausfallen muss. Aber selbst wenn Du Deine Teammitglieder einmal im Jahr treffen kannst – ohne virtuelles Teambuilding fühlt sich die Arbeit wie das Austauschen von Ergebnissen zwischen unbekannten Lieferanten an.
Wenn wir uns gegenseitig kennen und gerne mit unseren Kollegen zusammenarbeiten, sind wir viel glücklicher, was unsere Produktivität stark steigert. Und denk dran, dass Einsamkeit das größte Problem beim remote arbeiten ist. Mehr dazu in meinem Post Remote Work Happiness.
Wenn Du jetzt Teambuilding Aktivitäten planen möchtest, muss Du noch die unterschiedlichen Arten kennen: synchron und asynchron, einmal und regelmäßig, sowie nur zum Spass und zum Verbessern der Zusammenarbeitsmethoden. Synchrone Aktivitäten sind der Standard, aber in der virtuellen Umgebung sind sogar asynchrone Aktivitäten möglich. Überleg mal einen Slack-Channel zum Posten von Haustierbildern zu starten oder mit Deinen Kollegen Fotos von Deinem Homeoffice, z.B. mit unaufgeräumten Schreibtischen auszutauschen.
Macht manche Aktivitäten regelmäßig, so dass sie zur Gewohnheit werden und andere einmalig als Impuls. Spass und Verbesserung der Zusammenarbeit müssen sich übrigens nicht ausschließen. Beides ist z.B. beim speziell für Remote Teams entwickelten Online Escape Room von ‚Skyrocket Your Team‚ perfekt verbunden. Dies ist ein remote-only startup (5 Gründer, 4 Nationalitäten, arbeiten aus 4 Ländern) mit dem einzigen Ziel, Remote Teams gedeihen zu lassen.
Für mehr spezielle Aktivitäten empfehle ich den Blogpost über 12 unterschiedliche Teambuiling-Aktivitäten von Sarah Goff-Dupont (englisch): The best virtual team building activities, according to full-time remote workers.
Und vergesst nicht die kleinen Tipps zum Smalltalk, die euch jeden Tag helfen: regelmäßige 1-zu-1-Besprechungen, virtuelle Kaffeepausen, Mittagessen und Feierabendbier, und bitte: immer Video an! Mehr in meinen Post: Informelle Kommunikation in Remote Teams.
Bitte teilt eure Erfahrungen und zusätzlichen Hinweise als Kommentare!